Premiere gegen den Ex-Klub

Weiter geht’s in der EHF European League: Die MT Melsungen hat am Dienstagabend den Traditionsklub HC Vardar 1961 aus Skopje zu Gast.

Das zweite Spiel in der Gruppe F der EHF European League beginnt um 18.45 Uhr. Die MT Melsungen empfängt HC Vardar 1961 in der Kasseler Rothenbach-Halle. Wie der nordhessische Handball-Bundesligist hat auch die Mannschaft aus Nordmazedonien ihr erstes Gruppenspiel gewonnen. Für die Partie am Dienstagabend gibt es noch Karten an der Abendkasse.

Dass der Ausgang der Begegnung bereits ein Fingerzeig auf den möglichen Gruppensieg sein könnte, hält Roberto Garcia Parrondo für zu voreilig. Ja, die MT sei optimal in den Wettbewerb gestartet. Die Mannschaft habe beim FC Porto einen sehr guten Job gemacht, sagt der MT-Trainer. Mehr aber auch nicht: „Jetzt müssen wir in eigener Halle nachlegen.“

Außer der nächsten schwierigen Aufgabe auf internationaler Bühne verbindet der 44 Jahre alte Spanier zudem etwas Persönliches mit dem kommenden Gegner. In Nordmazedoniens Hauptstadt begann Parrondos Trainerkarriere. Dort habe er mit seiner Familie gelebt. Und nicht nur das: Mit Vardar gewann er 2019 sensationell die Champions League: „Für mich ist es seit damals das erste Mal, dass ich auf Vardar treffe“, sagt Parrondo.

Von daher sei die Premiere gegen den Ex-Klub schon etwas Besonderes. Der MT-Trainer freut sich auf alte Weggefährten: „Nach dem Spiel werden wir sicher etwas Zeit haben und in Erinnerungen schwelgen.“ Vorher sei es ein normales Spiel wie jedes andere.

Aber was heißt schon normal? Die MT-Profis hatten in der zurückliegenden Woche mit drei Spielen in sechs Tagen ein enormes Pensum zu absolvieren – und das machten sie mit drei Siegen überaus erfolgreich. „Ich muss den Jungs ein dickes Kompliment aussprechen. Sie haben die Aufgaben hervorragend gelöst, vor allem die beiden Auswärtsspiele in Porto und Stuttgart“, lobt Parrondo.

Angesichts der engen Taktung musste der Trainer hier und da eine Nachtschicht einlegen, um den nächsten Gegner zu analysieren. Das sei sein Job, sagt Parrondo. Und gerade mit Blick auf die Teams in der European League spricht er von intensivem Videostudium: „Wir kennen die Mannschaften nicht. Da fängst du bei jedem Klub bei null an.“ Gegen Porto hatte sich die intensive Vorarbeit auf jeden Fall gelohnt.

Ob das Team aus Skopje stärker einzuschätzen ist als die Mannschaft aus Portugal, darauf möchte Parrondo nicht näher eingehen. Jedes Spiel sei anders, „und wir müssen auch sehen, dass der FC Porto gegen uns nicht seinen besten Tag erwischt hatte“. Ungeachtet dessen attestiert er dem nächsten Gegner eine hohe Qualität. Er denkt dabei an das Duo im linken Rückraum, an den serbischen Linksaußen Marko Srdanovic und auch an den portugiesischen Schlussmann Miguel Espinha Ferreira. Vardar sei ein unangenehmes und kampfstarkes Team.

Gleichwohl weiß Parrondo, wozu seine Mannschaft imstande ist. Seit der Niederlage in Mannheim am 21. September sind die Nordhessen wettbewerbsübergreifend nur noch als Sieger von der Platte gegangen. Gegen Vardar will die MT ihre Serie fortsetzen. Ganz gleich, dass den Trainer schöne Erinnerungen mit dem Klub aus Nordmazedonien verbinden. (Robin Lipke)


Hallenöffnung: 17.15 Uhr, es gibt noch Karten an der Abendkasse.

Schiedsrichter am Dienstag: Ante Mikelic / Petar Paradina (Kroatien); EHF-Delegierter: Stephan Vitzthum (Schweiz).

Übertragung: Die Partie ist live zu sehen bei Dyn.