Punktgewinn nach Abpfiff für die MT 2
Die MT Melsungen hat nach einer wahren Achterbahnfahrt gegen den TuS Spenge einen Punkt geholt. Mit 30:30 (13:14) trennten sich die Kontrahenten in einer vor allem zum Ende hin mitreißenden Drittliga-Partie und dem finalen Siebenmeter von Florian Drosten nach dem Schlusspfiff (Foto: Heinz Hartung).
Auch ohne ihren immer noch verletzten Spielmacher Florian Weiß legten die Hausherren sprichwörtlich los wie die Feuerwehr. Hinten zweimal glänzend Pawel Krawczyk und stabile Abwehrarbeit mit Tom Wolf und Bruno Eickhoff im Zentrum, vorn produktive Kreuzungen von Wolf mit Rene Andrei und Eickhoff eiskalt am Kreis: 4:0 nach nicht einmal dreieinhalb Minuten und bereits die erste Auszeit von TuS Trainer Rafael Jacobsmeier. Erst als Andrei sich die erste Zeitstrafe abholte, nachdem er zuvor noch auf 5:0 erhöht hatte, durften auch die Gäste nach Jonah Jungmanns Durchbruch über Halbrechts erstmals jubeln.
So stark und abgezockt die Melsunger in den ersten fünf Minuten auch waren, Spenge besann sich nach der Auszeit. Bastian Rutschmann glänzte dreimal, die Gäste waren durch je zweimal Paul Holzhacker und Mathis Borgmann schon wieder auf 6:5 (12.) dran. Und hatten mit Maximilian Schüttemeyers Gegenstoß zum 7:8 (16.) die Sache erstmals sogar gedreht. Ehe die Youngster Wolf und Leon Stehl die alte Rangordnung mit 10:8 (19.) vorübergehend wiederherstellten. Dann aber doch mit einem knappen Rückstand in die Kabine gehen mussten, nachdem TuS-Torjäger mit zwei Gegenstößen erfolgreich war und Rene Andrei bei bereits abgelaufener Uhr einen Siebenmeter nicht im Netz unterbrachte.
Der Auftakt zur zweiten Hälfte ging dann völlig daneben. Mathis Borgmann traf doppelt, Vincent Hofmann gar dreifach. Trotz Torwartwechsel von Krawczyk auf Jannik Büde war es viel zu einfach für die Gäste. Selbst als Büde gegen Hofmann den Fuß dranbrachte, sprang das Leder ins Seitenaus und Spenge blieb in Ballbesitz. Sieben Minuten waren absolviert, Spenge 16:20 (38.) enteilt. Und hielt diesen Abstand auch konstant, obwohl sich Jonas Riecke mehrfach schön durchsetzte und den durchgehend starken Bastian Rutschmann viermal überwand. Am Ergebnis war das nicht zu erkennen, auf der Anzeigetafel leuchtete immer noch ein 21:25 (49.).
Explodierte nach der Pause förmlich: Jonas Riecke erzielte sechs seiner acht Tore nach dem Seitenwechsel (Foto: Heinz Hartung)
Die verbleibenden zehn Minuten gerieten dann aber doch noch zum Samstagabend-Krimi. Weil Riecke und Eickhoff erst auf 23:25 (51.) verkürzten, dann Andrei und abermals Riecke den Anschluss zum 25;26 (54.) herstellten. Zwischen den Pfosten tat sich Büde hervor und ermöglichte mit seinen Paraden sogar den 28:28-Ausgleich durch Tom Wolf mit zweieinhalb Minuten Rest auf der Uhr. Wieder Büde hätte mit seiner nächsten Glanztat zum Vorbereiter eines möglichen Siegtreffers werden können, Rene Andrei fand jedoch 30 Sekunden vor Schluss in Rutschmann seinen Meister. Jonah Jungmann behielt die Nerven, machte zwölf Sekunden vor Schluss das 29:30. Eher im ultimativen Angriff Leon Stehl von den Beinen geholt wurde und Florian Drosten den fälligen Siebenmeter nach Ablauf der Spielzeit zum letztlich verdienten 30:30 in die Maschen setzte.
Statistik
MT Melsungen 2: Krawczyk (8 Paraden / 18 Gegentore) Büde (6 P. / 12 G.), Herbst (n. e.); Stehl 1, Riecke 8, Grolla, Reinbold 1, Liebergesell 1, Wöhler, König, Fitozovic 2, Drosten 1/1, Wolf 5, Andrei 6, Eickhoff 5 – Trainer Arjan Haenen.
TuS Spenge: Rutschmann (12 P. / 30 G.), Mühlenstädt (n. e.); Holzhacker 8/3, Schürstädt, Holtmann 1, Raschkowski, Hofmann 4, Köster, Aufderheide, Kösters, Gräfe 6, Schüttemeyer 1, Heinsohn, Jungmann 5, Borgmann 5, Schulz – Trainer: Rafael Jacobsmeier.
Schiedsrichter: Simon Michel / Dominik Rose (Halle a. d. Saale) - Zeitstrafen 8 : 4 Minuten - Strafwürfe 2/1 : 3/3 - Zuschauer: 85
Verlauf: 5:0 (5.), 5:3 (10.), 6:5 (12.), 7:8 (17.), 10:8 (19.), 12:10 (23.), 12:13 (26.), 13:14 (Halbzeit) – 15:19 (37.), 17:20 (39.), 18:23 (42.), 21:25 (49.), 23:25 (51.), 25:26 (54.), 26:28 (55.), 28:28 (58.), 29:29 (59.), 30:30 (Ende).