Rabenschwarzer Abend in Hamburg
Die MT Melsungen hat einen rabenschwarzen Abend erlebt. Beim HSV Hamburg kassierten die Nordhessen am Donnerstag eine heftige 32:42 (17:19)-Niederlage.
Es bleibt dabei: Auswärtsfahrten an die Elbe lohnen sich für die MT Melsungen nicht wirklich – so auch am 23. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga. Gegen den HSV Hamburg mussten die Nordhessen eine 32:42 (17:19)-Pleite hinnehmen.
Weil die TSV Hannover-Burgdorf parallel in Mannheim bei den Rhein-Neckar Löwen gewann, verlor die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo die Spitzenposition in der Tabelle vorerst an die Niedersachsen.
Der spanische MT-Coach fasste die Leistung seines Teams so zusammen: „In der ersten Hälfte haben wir nicht gut gespielt. Nach der Pause haben wir komplett aufgehört zu spielen.“ Natürlich habe die MT viele verletzte Spieler zu verkraften, „dennoch müssen wir mit den Spielern kämpfen, die wir haben. Das hat heute nicht geklappt.“
3.692 Zuschauer in der Sporthalle Hamburg sahen zunächst eine ausgeglichene erste Hälfte. Dabei teilten sich die Kontrahenten die Vorteile brav in einzelne Phasen auf. Vom Anwurf weg waren die Hausherren hellwach und führten nach dem Treffer von Kapitän Niklas Weller schnell 3:1 (3. Minute). Die Gäste aus Nordhessen zeigten sich unbeeindruckt und legten nun selbst einen ordentlichen Lauf hin, den Dainis Kristopans zu einem 5:8-Vorsprung vollendete (10.).
Die MT war nun drin in der Partie. Einziges Problem: Sie erlaubte sich zu viele Ballverluste und nahm sich damit die Chance, die Führung auszubauen. Stattdessen legten nun die Hanseaten wieder los, die nach einem 5:0-Lauf auf 10:8 stellten. Bei den Gastgebern fanden vor allem Leif Tissier und Moritz Sauter großen Gefallen am Torewerfen. Auf MT-Seite erwies sich Nikolaj Enderleit mit am Ende neun Toren als äußerst treffsicher.
Bezeichnend, dass der Däne mit seinem vierten Treffer für den 19:17-Halbzeitstand sorgte. Wer nun gedacht hat, die Gäste würden aufdrehen, sah sich getäuscht. Die MT fabrizierte reihenweise Fehler, der HSV sagte artig Danke und zog innerhalb von siebeneinhalb Minuten auf 26:19 davon. Auszeit MT, ein extrem aufgebrachter Parrondo, der seine Jungs aufforderte, endlich ein anderes Gesicht zu zeigen – allein, es half nichts.
Die Hamburger spielten sich in einen Rausch und bauten ihren Vorsprung immer weiter aus. Bei den Gästen, die sich nun wieder zusammenrissen, lief nichts mehr zusammen. Angesichts der langen Verletztenliste fehlten Parrondo personelle Alternativen, die vielleicht noch Impulse hätten setzten können. So aber gab es die fünfte und obendrein höchste Saisonniederlage. Und die MT grüßt erst mal nicht mehr von der Tabellenspitze. (Robin Lipke)
Statistik
HSV Hamburg: Haug (5 Paraden / 24 Gegentore), Knaack (1 P. / 8 G.); Magaard 2, Tissier 7, Lassen 5, Weller 4, Andersen 4/4, Hartwig, Unbehaun 6, Sauter 8, Mortensen 3/1, Valiullin 2, Weyer 1 – Trainer Torsten Jansen.
MT Melsungen: Simic (7 Paraden / 30 Gegentore), Morawski (2 P. / 12 G.); Enderleit 9, Balenciaga 1, Sipos 2, Kristopans 3, Ignatow 1, Moraes 4, Danner, Soler, Svensson 5, Kastening, Barrufet 7/4 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.
Schiedsrichter: Marvin Cesnik (Gummersbach) / Jonas Konrad (Gummersbach). Spielaufsicht: Frank Böllhoff.
Zeitstrafen: 6 – 8 Minuten (Hartwig 7:44, Weller 34:30, Lassen 55:37 – Barrufet 0:46, Svensson 14:14/35:28, Sipos 50:30)
Strafwürfe: 6/5 – 4/4 (Simic pariert Wurf von Mortensen 12:11)
Zuschauer: 3.692 in der Sporthalle Hamburg
Spielstände: 1:0 (1.), 3:1 (3.), 5:6 (9.), 5:8 (10.), 10:8 (17.), 12:13 (22.), 15:15 (25.), 18:15 (28.), 19:16 (30.), 19:17 (30.) HZ – 20:17 (31.), 26:19 (38.), 30:20 (43.), 33:22 (45.), 36:24 (50.), 39:29 (58.), 40:31 (59.), 42:31 (60.), 42:32 (60.) Endstand.