Sieg und Niederlage jeweils auswärts für die MT Talents
Durchwachsenes Wochenende für die MT Talents in den Jugendhandball-Bundesligen. Einen glänzenden Start legte die B-Jugend in die Pokalrunde mit einem 34:24 (12:10) bei der HSG Handball Lemgo hin, während die A-Jugend nach ihrer 22:34 (10:15)-Niederlage bei der HSG Balingen-Weilstetten wieder um einen Platz abrutscht und hinter die siegreichen Süddeutschen zurückfällt.
HSG Handball Lemgo - MT Talents B1 24:34 (10:12)
Verteiltes Spiel war Trumpf im ersten Pokalrundenspiel der MT Talents. Zwar gleich mit dem ersten Tor der Partie durch Max Hermenau (1.), im Anschluss mit der Führungsübernahme der Gastgeber durch Mathis Führing (3:2, 5.). Unmittelbat zuvor hatte Lian Kopeinigg den ersten Siebenmeter der Partie liegengelassen. Es war so etwas wie ein Weckruf für die Nordhessen, die fortan konzentrierter zu Werke gingen. Philip Hornaffs Strafe und die daraus resultierende Unterzahl war kein Hindernis, durch Stanley Lange auf 3:5 (8.) zu stellen.
Es blieb jedoch kniffelig, auf dieser Basis endgültig zum eigenen Spiel zu finden. Zu fahrig einige Aktionen, auch der zweite Strafwurf, diesmal von Felix Hillwig, blieb ungenutzt. Lemgo kam wieder ran und auch die zweite Zwei-Tore-Führung mit 5:7 (15.), abermals durch Lange beeindruckte die Gastgeber wenig. Die nächsten beiden Hinausstellungen, beide gegen Kopeinigg, blieben dank guter Abwehrarbeit folgenlos. Mehr als der nächste Ausgleich zum 8:8 (23.) sprang dabei für die HSG nicht heraus. Und kurz vor der Halbzeit, endlich wieder mit voller Stärke, führten die Melsunger zwischenzeitlich plötzlich sogar mit drei Toren. Durch wen? Selbstverständlich Stanley Lange, der in diesem ersten Durchgang für die wichtigen Nadelstiche zuständig zeichnete.
Vorentscheidend war sicher der Start in die zweite Hälfte. Hornaff, Damian Deist und, natürlich, Lange erhöhten binnen nicht einmal zwei Minuten auf 10:15. Ein Zwischenspurt, der Wirkung hinterließ. Lemgo beeindruckt, die MT Talents endlich mit sprichwörtlichen Flügeln. Nur noch kurze Angriffssequenzen, ebenso schnelle wie sichere Abschlüsse für kurze Zeit beiderseitig. Die Gastgeber versuchten Schritt zu halten und das Tempo so gut es ging mitzugehen. Was bis Moritz Ringelkamps 13:17 (37.) auch gelang. Dann aber machten Philipp Kuhlen und Hillwig mit einem Doppelschlag kurzen Prozess: 13:19 (39.).
Es hätte schon in dieser Phase übel werden können für die Lipperländer. Wäre nicht Andre Peter zweimal kurz hintereinander auf die Strafbank gewandert. Was Trainer Georgi Sviridenko mächtig aufbrachte, aber auch seine Mannschaft zusätzlich anstachelte. Als die endlich wieder vollzählig war, wenn auch nur für kurze Zeit, war der Vorsprung sogar auf 16:23 (43.) ausgebaut. Da änderte es auch nichts mehr, dass mit Kuhlen der nächste Melsunger für zwei Minuten verbannt wurde. Es war längst kein Kraut mehr gewachsen gegen die zumeist erfolgreichen Angriffswellen. Das letzte Aufbäumen der HSG war Mats Herzogs 22:29 (55.). Danach war Schluss mit lustig und Max Hermenau, der anfangs den Torreigen eröffnet hatte, setzte auch den Schlusspunkt zum letztlich sogar zweistelligen Sieg der Nordhessen.
Statistik
MT Talents: K. Hüter, Rosenbusch – Deist 2, Lange 5, Peter 3, Ley 5, Kindl 2, Kopeinigg 2. Hermenau 3, Hillwig 2, Kuhlen 2, Junge, N. Hüter, Hornaff 8 – Trainer Georgi Sviridenko.
HSG Handball Lemgo: Mühlfeld, Hutzenlaub – Weißenbach 1, Ringelkamp 6/1, Führing 4, Steffen, Herzog 2, Hofmann 1, Hagensieker 3, Leike, Struck 3, Gamerad, Klusmann 4, Kracht – Trainer Björn Piontek.
Z: 112 - SR: Abdulrahman Al Mahameid / Mohammad Al Mahameid (Steinfurt) - Strafen: 14 : 6 Minuten – 7m: 2/1 : 2/0.
Der Verlauf: 0:1 (1.), 3:2 (5.), 3:5 (8.), 6:7 (15.), 8:8 (23.), 8:11 (27.), 10:12 (Halbzeit), 10:15 (32.), 13:17 (37.), 14:21 (42.), 18:24 (45.), 20:28 (52.), 22:31 (56.), 24:34 (Ende).
HBW Balingen-Weilstetten - MT Talents A1 34:22 (15:10)
Das waren ganz schlechte Minuten, die die MT Talents zu Beginn zu überstehen hatten. Ohnehin mit nur zehn Feldspielern und zwei Torhütern angereist, fanden sie sich nach 250 Sekunden bereits mit 0:3 im Hintertreffen, hatten dabei zwei Siebenmetertore hinnehmen müssen und standen nach Julian Kreiles früher Strafe in Unterzahl auf dem Feld. Erst Philip Hornaff machte dem Spuk ein zumindest vorläufiges Ende mit dem ersten Melsunger Torerfolg des Nachmittags. Konnte allerdings nicht verhindern, dass Luka Fynn Menzel mit dem 7:2 (11.) für beruhigende Verhältnisse aus Sicht der Gastgeber sorgte. Die Auszeit von Trainer Florian Maienschein war dringend nötig.
Die, wenn auch verspätet, insofern Wirkung zeigte, dass der Abstand zunächst einmal eingefroren wurde. Hatte Lenn Strobel zunächst noch auf 10:3 (18.) erhöhen können, hielten die Melsunger im Anschluss nicht nur mit, sondern gewannen etwas verlorenen Boden zurück. Kamen durch Julian Ley sogar auf 13:8 (24.) heran und steckten sogar den vergebenen Strafwurf von Julian Kreile weg. Bis zur Pause ging nichts mehr verloren, nach Denny Bikics Tor und Menzels verworfenen Siebenmeter ging es mit weiterhin fünf Rückstand in die Pause.
Mit dem besseren Start in die zweite Hälfte, insbesondere durch Philip Hornaffs Tore aus dem Rückraum, arbeiteten die Melsunger weiter an der Rückgewinnung von verlorenem Terrain. Und auch Jannis Kirchhoff legte zu, verkürzte mit dem 18:15 (39.) auf nur noch minus drei. Doch nochmal etwas drin für den MT-Nachwuchs? Nein, weil der HBW die begonnene Aufholjagd durch drei Treffer am Stück konterte und Tim Römer mit dem 21:15 (43.) die Vorentscheidung herbeiführte. Kirchhoff blieb gefährlich und auch erfolgreich, doch Menzel, Balingens Bester, antwortete direkt.
So sehr sich die Nordhessen in der Schlussviertelstunde auch bemühten, es half nichts mehr. Der erste Treffer von Frigyes Perjesi nach seiner langen, verletzungsbedingten Durststrecke sorgte zwar noch einmal für etwas Rückenwind, aber Menzel ließ nicht locker. Und auch das Glück fehlte, als Maik Walz zwar den nächsten Siebenmeter vergab, im Nachsetzen aber doch noch erfolgreich war. Mit den schwindenden Hoffnungen auf wenigstens einen Teilerfolg ließen nach Stanley Langes 25:20 (51.) auch die Kräfte nach. Die gegenüber den Gastgebern schmalere Bank tat ein Übriges und die Partie trudelte aus. Dass es letztlich doch noch eine so klare Sache für die Balinger wurde, war deshalb nur folgerichtig und täuschte etwas darüber hinweg, dass die kleine Besetzung der MT Talents nach der verkorksten Anfangsviertelstunde über weite Strecken ein ordentliches Spiel ablieferte.
Statistik
MT Talents: Knop, Hüter – Lange 2, Bikic 3/2, Lüder 1, Ley 1, Perjesi 1, Kreile, Hillwig 1, Kirchhoff 6, Hornaff 6, Hermenau 1 – Trainer Florian Maienschein.
HBW Balingen-Weilstetten: Bessel, Schaible – Menzel 13/5, Walz 4/1, Wurster, Dupé 5, Tadic 2, Römer 1, Kromer 1, Sfakiotakis, Kischko 1, Ecker 3, Strobel 2, Gaugisch 1, Dinger, Herrrmann 1 – Trainer Fabian Mayer.
Z: 90 - SR: Oliver Muttach / Nick Schillinger (Rust / Emmendingen) - Strafen: 6 : 4 Minuten – Disqualifikation: Kreile (MT, Foulspiel, 57.) - 7m: 3/2 : 8/6.
Der Verlauf: 3:0 (4.), 5:1 (7.), 8:2 (15.), 10:3 (18.), 11:6 (20.), 13:8 (24.), 15:10 (Halbzeit), 17:13 (34.), 18:15 (39.), 21:15 (43.), 23:18 (47.), 25:20 (51.), 30:20 (56.), 34:22 (Ende).