Souveräne MT lässt in Porto nichts anbrennen

Die MT Melsungen ist erfolgreich in die EHF European League gestartet. Beim FC Porto gewann die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo am Dienstagabend ungefährdet 29:24 (16:10).

Hut ab! Das war eine souveräne Vorstellung, die die MT Melsungen zum Auftakt in der Gruppe F der EHF European League geboten hat. Komplett verdient siegte der Handball-Bundesligist beim portugiesischen Vertreter FC Porto 29:24 (16:10).

Ohne Aaron Mensing, der bereits am Samstag verletzt gefehlt hatte, aber auch ohne David Mandic, der von einem Infekt niedergestreckt wurde, traten die Nordhessen in der Dragao Arena von Porto an. Und es ging richtig gut los – vor allem für Nebojsa Simic und Timo Kastening. Der MT-Keeper nahm den Portugiesen direkt einen freien Ball weg und hielt kurz danach einen Siebenmeter von Diogo Oliveira. Der MT-Kapitän sorgte mit seinen ersten beiden Aktionen für eine frühe 2:0-Führung der Gäste (3. Minute).

Der nordhessische Bundesligist fand Gefallen an dieser Partie. Zwischenzeitig schaffte der FC Porto dank seines auffälligen Rechtsaußen Mamadou Diocou, der zum 3:3 traf (7.), erstmals einen Gleichstand. Doch danach übernahm die MT mehr und mehr das Kommando. Die Abwehr um Adrian Sipos leistete ganze Arbeit, Simic glänzte zwischen den Pfosten, und im Angriff machten die Gäste vieles richtig.

Die Melsunger traten konzentriert auf, fanden gute Lösungen und zogen im weiteren Verlauf von dannen. Nikolaj Enderleit brachte das Team nach seinem Treffer zum 5:9 mit vier Toren in Führung (15.). Zehn Minuten später baute der bestens aufgelegte Amine Darmoul nach tollem Zuspiel von Dainis Kristopans den Vorsprung beim 7:13 sogar auf sechs Zähler aus. Und es war erneut der Tunesier, der kurz vor der Pausensirene auf 10:16 stellte.

Nach dem Wechsel ließen die Nordhessen nichts mehr anbrennen. Von Porto kam nicht mehr viel. Wenn mal ein Durchbruch gelang, hatte die MT ja noch einen gewissen Simic im Tor, der am Ende eine Quote von 43 Prozent gehaltener Bälle erreichte. Vorn spulten die Melsunger völlig abgeklärt ihre Angriffe herunter – und sehenswert war es auch, wie Erik Blenciaga mit einem herrlichen Pass Dimitri Ignatow freispielte und der zum 14:20 traf (37.).

Nur in der Schlussphase kamen die Gastgeber noch einmal etwas näher, betrieben damit aber lediglich Ergebniskosmetik. Florian Drosten setzte schließlich mit seinem Tor zum 24:29 den Schlusspunkt hinter einen überaus gelungenen Start der MT auf internationaler Bühne.

Trainer Parrondo dürfte sich zusätzlich gefreut haben, dass er angesichts des ungefährdeten Spielverlaufs die Möglichkeit bekam, fleißig durchzuwechseln, um nicht zuletzt Kräfte zu schonen. Denn bereits am Donnerstagabend muss die MT am sechsten Bundesliga-Spieltag beim TVB Stuttgart antreten. (Robin Lipke)

Statistik
FC Porto: Rema (2 Paraden / 10 Gegentore), Abrahmsson (10 P. /19 G.); Valdes 1, Iturriza 3, Gunnarsson 4, Mikkelsen, M. Oliveira, D. Oliveira 2/2, Silva 2, Salina 2, Diocou 8/5, Salvador, Fernandes 1, P. Oliveira, Brandao, Magalhaes 1 – Trainer Magnus Andersson.

MT Melsungen: Simic (16 Paraden / 21 Gegentore), Morawski (2 P. / 3 G.); Enderleit 4, Balenciaga, Sipos 3, Kristopans 1, Ignatow 3, Moraes 2, Drosten 1, Jonsson 2, Arnarsson, Cavalcanti 1, Darmoul 6, Kastening 3, Barrufet 3/2 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

Schiedsrichter: Marko Boricic / Dejan Markovic (Serbien); EHF-Delegierter: Tomo Vodopivec (Slowenien).

Zeitstrafen: 6 – 8 Minuten (Iturriza 4:25, M. Oliveira 20:48, Diocou 56:58 – Darmoul 6:09, Barrufet 26:12, Sipos 35:06/46:00)

Strafwürfe: 10/7 – 4/2 (D. Oliveira scheitert an Simic 1:16, Simic gegen Diocou zur Stelle 41:50, auch P. Oliveira kommt an Simic nicht vorbei 43:55 – Abrahmsson hält Wurf von Barrufet 21:03, Kastening scheitert auch an Abrahmsson 26:58)

Spielstände: 0:1 (2.), 0:2 (3.), 3:3 (7.), 3:6 (11.), 5:8 (15.), 6:10 (16.), 7:14 (26.), 9:15 (29.), 10:16 (30.) HZ – 11:16 (31.), 11:17 (33.), 14:20 (37.), 16:21 (40.), 16:23 (43.), 19:25 (51.), 21:28 (56.), 24:28 (60.), 24:29 (60.) Endstand.  

Auf unserem Foto jubeln die MT-Profis Adrian Sipos (von links), Timo Kastening, Ian Barrufet und Nikolaj Enderleit. (Foto: Selina Rieger/MT)