MT Talents B1 – HDG Dutenhofen/Münchholzhausen 24:25 (13:16)

Ein offener Schlagabtausch von der allerersten Minute an, ein Spitzenspiel, dass diese Bezeichnung absolut verdiente. Zwei Mannschaften, die sich nur zu gut kannten, deshalb in vielen Bereichen neutralisierten und darauf angewiesen waren, teils unkonventionelle Lösungen zu finden. Was mal besser und mal schlechter klappte. Hatten die MT Talents bis zu Felix Hillwigs 3:1 (4.) dabei noch Vorteile, legte Dutenhofens bissige und bewegliche 3:2:1-Deckung in der Folge zu, provozierte Fehler der Hausherren im Aufbau und sorgte damit unter Federführung des kaum zu kontrollierenden Chris Hase für eine eigene 6:3-Führung (8.).

Erst als die Melsunger akzeptierten, dass aus der Distanz nur wenig geht und die Zweikämpfe konsequent annahmen, waren sie zurück im Spiel. Durch Max Hermenau (Foto: Heinz Hartung), der keinen Körperkontakt scheute, die grün-weiße Abwehr hinten rein schob und damit auch wieder Räume für Felix Hillwig schuf. Einziges Manko: Der Aufbau blieb fehlerbehaftet und die HSG brauchte durch die Nutzung der Gegenstoß-Chancen kaum Positionsspiel. Das 10:13 (24.) durch Linus Sauer konnte Filip Kontic noch einmal ausgleichen, weitere Gegenstöße führten dann doch wieder zu drei Toren vor für die Gäste zur Pause.

Und auch nach dem Seitenwechsel änderte sich absolut nichts am Bild der ersten 30 Minuten. Melsungen mit bärenstarker Deckung und einem noch stärkeren Leon Rosenbusch dahinter, der zwar die ersten beiden Würfe von Chris Hase passieren lassen musste, sich dann aber zu dessen Schreckgespenst aufschwang. Zweimal stürmte der Dutenhofener völlig allein auf ihn zu, zweimal blieb Rosenbusch eiskalt und der Sieger. Eine Erfahrung, die anschließend auch noch Laurin Hartmann und Max Gilbert machen mussten. Und dennoch reichte das durch die vielen haarsträubenden Fehler im Vorwärtsgang nicht, den Anschluss wieder zu bekommen. Im Gegenteil zogen die Mittelhessen, dann doch wieder durch Hase, auf 16:21 (43.) davon.

Ein Vorsprung, den sie zu verwalten in der Lage waren. Nicht etwa durch kreatives oder zwingendes eigenes Spiel, sondern allein über ihre Coolness und die bewahrte Ruhe in kritischen Situationen. Etwa als nach Luca Witzels 18:21 (48.) erst Leonard Volk einen Siebenmeter neben das Tor setzte und dann durchaus Chancen für die MT Talents gewesen wären, mit genug Zeit auf der Uhr noch näher heranzukommen. Was jedoch erst durch Max Hermenaus 22:24 (57.) gelang. Kim Hüters parierter Siebenmeter gegen Laurin Hartmann nährte allerletzte Hoffnungen, die Julian Schieferstein mit dem 25. HSG-Treffer zunichtemachte. Julian Leys Doppelschlag in der Schlussminute war nur noch Kosmetik.

Statistik
MT Talents: Hüter (8 Paraden / 11 Gegentore), Rosenbusch (9 P. / 14 G.) – Deist 1, Lange 1, Peter, Mele, Ley 2, Kindl 2, Kopeinigg. Hermenau 8/2, Hillwig 7/2, Junge, Witzel 2, Kontic 1 – Trainer Georgi Sviridenko.
HSG Dutenhofen/M.: Lapp (3 P. / 11 G.), Klein (4 P. / 13 G.) – Schieferstein 6, Gilbert 2, Sauer 1, Hase 8, Lohrey 1, Hartmann 1,Dolderer, Volk 5/2, Becht 1, Schreiner – Trainer Michael Ferber.
Z: 124 - SR: Finn Jansen / Wilhelm Weißbeck (Wiesbaden / Groß-Gerau) - Strafen: 8: 8 Minuten – Disqualifikation: Schreiner, HSG, 21. Foulspiel) - 7m: 7/5 : 4/2.
Der Verlauf: 1:0 (2.), 3:1 (4.), 3:6 (8.), 6:6 (11.), 8:8 (15.), 10:10 (18.), 10:13 (24.), 13:13 (26.), 13:16 (Halbzeit), 14:18 (33.), 16:21 (43.), 18:21 (48.), 20:24 (54.), 22:24 (57.), 24:25 (Ende).

MT Talents A1 – TSV Bayer Dormagen 23:38 (11:18)

Über ihre stabile Abwehr erkämpften sich die Gastgeber zwar sofort erst einmal ein kleines Übergewicht, wussten das aber nicht wirklich zu nutzen. Zu ungenau ihre Abspiele, zu optimistisch die langen Pässe nach Ballgewinnen. So dass die Torausbeute aus dem gebundenen Spiel hüben wie drüben dürftig war, Dormagen aber immerhin seine Tempogegenstöße nutzte. Und nach Paul Scholls Konter zum 1:3 (6.) wurde auch ihr Kombinationsspiel sicherer. Vor allem für Rechtsaußen Marvin Landau wurde gut abgeräumt, der mit seinem dritten Treffer auf 2:7 (12.) erhöhte.

Da hatten die MT Talents bereits eine erste Auszeit ihres Tainers Florian Maienschein hinter sich. Zeigten jedoch nach dessen Weckruf zunächst nur wenig Verbesserung. Dormagen hatte seine Sicherheit mittlerweile endgültig gefunden, war über alle Feldpositionen gefährlich und baute den Vorsprung weiter aus. Erst im Anschluss an Ben Oliver Srugies‘ 3:10 (15.) wurde es auf dem Feld ausgeglichener. Endlich kamen verwertbare Pässe bei Kreisläufer Jason Wilfer an, Julian Kreile setzte seinen Körper gewinnbringend ein und Denny Bikic strahlte neben guter Spielführung auch Torgefahr aus. Doch in die Pause ging’s immer noch mit minus sieben.


Leistete bestmöglichen Widerstand: Julian Kreile setzte sich wiederholt gegen Dormagens Deckung durch, hier gegen Julius Bahns (Foto: Heinz Hartung)

Nur einmal noch, als Denny Bikic und Jason Wilfer auf 15:21 (36.) verkürzten, keimte Hoffnung auf ein besseres Ende. Das Engagement stimmte durchaus, vor allem Julian Kreile leistete erbitterten Widerstand. Doch weder seine Tore noch die eine oder andere schöne Parade von Nils Vollmüller konnten die mittlerweile sprühende Spielfreude der Westdeutschen einbremsen. Über 17:26 (Malte Adam, 41.) und 18:30 (Linus Leitz, 46.) war schon früh alles klar.

Doch selbst damit gaben sich die Schützlinge von Trainer Dennis Horn noch nicht zufrieden. Hatten aber auch nur noch wenig Gegenwehr zu brechen. Jeder Ballgewinn hinten ging mit Tempo in Richtung des Melsunger Tores auf die Reise. Die Gastgeber hatten nur noch wenig Grund zur Freude, wenngleich es Highlights wie Vollmüllers Glanztat gegen den anstürmenden Len Johannmeyer, der dadurch am Ende als einziger Dormagener Feldspieler ohne Treffer blieb, oder Kreiles 1-gegen-1 Kraftakt mit sehenswertem Abschluss (21:35, 55.) gab. An der deutlichen Überlegenheit des TSV gab es letztlich nichts zu rütteln, gegen die durchaus drohende „40“ stemmten sich die MT Talents indes erfolgreich.

Statistik
MT Talents: Knop (3 Paraden / 14 Gegentore), Vollmüller (8 P. / 24 G.) – Deist, Bikic 6/4, Kepper 1, Lüder 1, Kreile 8, Wilfer 3, Hildebrand, Kopeinigg, Hermenau, Duketis 2, Kirchhoff, Braune – Trainer Florian Maienschein.
TSV Bayer Dormagen: Borreck (5 P. / 11 G.), Bach (7 P. / 12 G.) – Landau 5, Srugies 4, Megale 1, Mosblech 4, Bahns 5, Johannmeyer, Friederich 3, Scholl 6/2, Leitz 3, Wieczorek 3, Adam 2, Schindler 1, Knak 1 – Trainer Dennis Horn.
Z: 91 - SR: Yeray Lopez / Thimo Rustenbach (Hannover / Schöningen) - Strafen: 4:2 Minuten – 7m: 5/4 : 2/2.
Der Verlauf: 1:0 (2.), 1:5 (9.), 3:10 (15.), 7:15 (22.), 9:18 (29.), 11:18 (Halbzeit), 12:20 (33.), 15:21 (36.), 17:26 (41.), 18:30 (46.), 19:33 (49.), 20:35 (54.), 23:38 (Ende).