Wolf und Riecke treffen, Krawczyk schließt ab - MT 2 siegt wieder!
War das der ersehnte Befreiungsschlag? Die MT Melsungen 2 trotzte weiteren kurzfristigen Ausfällen und bezwang nach herausragender kämpferischer Leistung das HLZ Ahlener SG mit 32:29 (18:16). Grundlage dazu waren starke Angriffsleistungen von Tom Wolf und Jonas Riecke sowie ein Pawel Krawczyk (Foto: Heinz Hartung) in bester Simic-Manier im Tor.
Hohes Tempo, Tore satt. Es wurde viel geboten in den ersten Spielminuten. Bis zum 3:4 (5.), das David Spiekermann über die erste Welle erzielte, ohne jeden Makel. Dann trat Ahlens Schlussmann Alexander-Lein Martinsen auf den Plan, parierte zweimal gegen Jonas Riecke und den zuvor zweimal erfolgreichen Tom Wolf und ermöglichte seinem Team, sich auf 3:6 (Benedikt-Martin Beyer, 8.) abzusetzen. Eine frühe erste Auszeit von Florian Weiß war nötig.
Fruchtete aber nicht. Das schöne Tor von Jost Liebergesell nach Kempa-Anspiel von Benjamin Fitozovic wurde nicht gegeben, auf der Gegenseite lief der Schritt zu viel von David Miencek in der Vorbereitung Ferdinand Hümmeckes 3:7 durch. Erschwerend kam hinzu, dass Jan Lasse Herbst keine Hand an den Ball brachte und zweimal nach abgefälschten Würfen hinter sich greifen musste. Nach Wienceks 5:10 (13.) machte er Platz für Pawel Krawczyk. Dessen erste beide Paraden kurios waren. Denn erst wurde ihm von Moritz Eigenbrodt ein Kopftreffer verpasst, dann gab es statt Zeitstrafe für Eigenbrodt Siebenmeter für Ahlen – den der Pole Wiencek abkaufte (20.).
Zu diesem Zeitpunkt waren die Hausherren aber schon wieder auf drei Tore dran. Und kamen dank Rieckes Kaltschnäuzigkeit immer näher. Der Halbrechte traf zum dritten Mal nervenstark von der Siebenmeterlinie und setzte sich einen Angriff später im Zweikampf durch – 12:13 (22.). Den Ausgleich besorgte Jost Liebergesell, der Benjamin Fitozovics Kempa-Anspiel mit Wucht ins Netz hämmerte. Für den Moment alles wieder pari, nach Jason Wilfers veredelten Anspiel Wolfs sogar mit Vorteil Melsungen – bärenstark, was der schmale Kader, aus dem in der Trainingswoche auch noch Jonathan Atting und Rene Andrei ausfielen sowie Jan Grolla fehlte, da leistete. Bis zur Pause noch zweimal Wolf und ein rotzfrecher Hüftwurf von Liebergesell durch die Ahlener Deckung ins linke untere Eck – 18:16 und das Spiel erst einmal gedreht.
Nervenstark von der Linie, durchsetzungsstark aus dem Feld: Jonas Riecke war gegen Ahlen achtmal erfolgreich (Foto: Heinz Hartung)
Nach Wiederbeginn packten abermals Riecke von der Linie und Fitozovic im Nachsetzen nach geblocktem Wolf-Wurf gleich zwei drauf. Die brauchte es auch, denn Ahlen reagierte bissig. Erst traf Wiencek, dann Horn, zu allem Überfluss parierte Joonas Klama einen Siebenmeter von Riecke. Und trotzdem hielt Melsungen dem stärker werdenden Druck Stand. Weil hinten Pawel Krawczyk heiß lief und vorn Tom Wolf neben eigenen Toren auch klasse Anspiele lieferte. Bis auf 24:19 (42.) zog die MT 2 davon, ehe Ahlen sich wieder fand. Philipp Dommermuth, inzwischen am Kreis eingewechselt, mit einem Doppelpack und Nico Horn sorgten für das 25:22 (45.).
Die Abwehr von Ahlen wurde immer offensiver, Trainer Florian Weiß reagierte. Beorderte Kapitän Martin Reinbold neben Wilfer an den Kreis, ordnete Sieben-gegen-Sechs an, zwang die Gäste damit wieder zurück an den Kreis. Was Tom Wolf voll in die Karten spielte. Der Kanonier vom Dienst traf weiter aus der zweiten Reihe, stand dabei hinten neben Wilfer stabil im Innenblock. Krawczyk profitierte, hielt im zweiten Durchgang grandios und gab den Simic. Gegen Horns Siebenmeter zum 27:24 (52.) war er jedoch machtlos.
Der vielleicht wichtigste Treffer gelang Jonas Riecke. Passives Spiel war angezeigt, kein Pass mehr übrig. Er musste durchziehen, er zog trotz zwei Ahlenern gegen sich voll durch – an den langen Innenpfosten und dann rein ins Netz. Tom Wolf legte mit seinem zehnten Erfolg nach und Krawczyk war gegen Spiekermann auf dem Posten. Als Leon Stehl die 30 vollmachte, war schon fast alles in trockenen Tüchern. Denn Wolf wollte, obwohl bereits zweistellig einfach nicht aufhören. Einen machte er selbst, einen legte er mustergültig für Reinbold auf, Melsungen hatte mit dem 32:27 gut zwei Minuten vor dem Ende den Sack zu gemacht und spielte den Rest der Zeit gelassen runter.
Statistik
MT Melsungen 2: Herbst (0 Paraden / 10 Gegentore), Krawczyk (14 P. / 19 G.), Büde (n. e.); Stehl 1, Riecke 8/4, Reinbold 1, Rietze 1, Liebergesell 3, Wöhler, König 3, Fitozovic 2, Duketis, Wilfer 2, Wolf 11 – Trainer Florian Weiß.
HLZ Ahlener SG: Martinsen (4 P. / 17 G.), Klama (5 P. / 15 G.) – Michalczik 1, Brill, Horn 6/2, Eigenbrodt 3, Hümmecke 2, Bayer 4, Wiencek 4, Austermann, Spiekermann 7, Hinterding, Schmidt, Holtmann, Dommermuth 2 – Trainerin: Holger Krimphove.
Schiedsrichter: David Große / Maik Hornuff (Nordhausen / Stendal) - Zeitstrafen 2 : 10 Minuten – Strafwürfe 5/4 : 3/2 - Zuschauer: 105.
Verlauf: 0:1 (1.), 3:3 (4.), 3:7 (10.), 5:10 (13.), 6:12 (16.), 8:13 (18.), 13:13 (24.), 16:14 (29.), 18:16 (Halbzeit) – 20:16 (32.), 21:19 (37.), 24:19 (42.), 25:22 (45.), 27:23 (47.), 28:25 (54.), 30:25 (56.), 32:27 (58.), 32:29 (Ende).